23. November 2023

50 Jahre Regionalplanung in Ostwürttemberg – Kommunikation und Kooperation als Erfolgsfaktoren für die Zukunft!

Die Regionalverbände in Baden-Württemberg, die im Zuge einer Verwaltungsreform im Jahr 1973 eingeführt wurden, können dieses Jahr ihr 50jähriges Jubiläum begehen. Einer dieser zwölf Regionalverbände ist der Regionalverband Ostwürttemberg, der sein halbes Jahrhundert am 22. November mit einer Feier im Stadtgarten in Schwäbisch Gmünd feierte. Zur Region Ostwürttemberg gehören die beiden Landkreise Heidenheim und Ostalb.

Zentrale Aufgabe der Regionalverbände, mit der sie die räumliche Entwicklung in Baden-Württemberg mitgestalten, ist die Umsetzung der Regionalplanung nach dem Landesplanungsgesetz. Der Regionalverband Ostwürttemberg spannte in seinem Festakt den Bogen über die vergangenen fünf Jahrzehnte und machte deutlich, wie der Verband seine Aufgaben der regionalen Raumplanung als Bindeglied zwischen dem Land und den Kommunen wahrnimmt und die Regionalentwicklung für die Zukunft aufstellt. Vielfältige Aufgaben ergeben sich aus den weltweiten Megatrends, um die Lebensqualität in der Region Ostwürttemberg für ihre fast 500.000 Einwohner zu erhalten und weiterzuentwickeln und sowohl den mittelständischen Handwerks- und Industriebetrieben als auch den vielen Unternehmen von Weltruf gute Standortfaktoren zu bieten.

Verbandsvorsitzender Gerhard Kieninger konnte zahlreiche Gäste zur Feier begrüßen, die musikalisch durch das Jazztrio Fraktal und das Showteam des Tanzstudios Vera Braun festlich umrahmt wurde und betonte in seiner Rede die Notwendigkeit eines regionalen Bewusstseins.

Baden-Württembergs Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi MdL, betonte in ihrer Videobotschaft die großen Herausforderungen der aktuellen Transformation und dankte dem Regionalverband Ostwürttemberg für die gute Zusammenarbeit der letzten Jahre.

Professor Dr. Axel Priebs, Präsident der Akademie für Raumentwicklung in der Leibniz-Gemeinschaft (ARL) beleuchtete in seinem Vortrag das Thema „Transformation gestalten, Krisen bewältigen und Lebensqualität sichern – Regionalplanung vor alten und neuen Herausforderungen.“ Er stellte fest, dass wir „mit der Landes- und Regionalplanung mittendrin in den aktuellen Auf- und Umbrüchen stehen und sieht den aktuell in der Fortschreibung befindlichen Gesamtregionalplan von Ostwürttemberg gut für diese Umbrüche gerüstet.“

In einer Podiumsdiskussion, moderiert durch die seit August 2023 amtierende Verbandsdirektorin Franka Zanek zeigten die Podiumsteilnehmer in einem mitgebrachten persönlichen Gegenstand ihre Verbindung zur Regionalplanung und erläuterten ihre Sicht der zukünftigen Herausforderungen.

Gerhard Kieninger betonte, dass der Erfolgsfaktor des Zusammenspiels zwischen Regionalplanung und Regionalentwicklung das gute Miteinander der relevanten Akteure der Region ist.

Thomas Eble, Verbandsdirektor beim Regionalverband von 1999 – 2023 erläuterte, dass das Thema Ausbau der Erneuerbaren Energien ihn bereits während seiner gesamten Amtszeit begleitet hat und die Region hier sehr zukunftsweisend agiert.

Der Landrat des Ostalbkreises, Dr. Joachim Bläse, machte deutlich, dass wir uns mit dem aktuellen Defizit der öffentlichen Haushalte auf die Themen konzentrieren müssen, die wirklich wichtig sind und das auch kommunizieren. Diese umfassen nach seiner Sicht Infrastruktur, Forschung und Bildung. Herr Dr. Bläse betonte, dass die Herausforderungen der Zukunft nur in einem guten und kooperativen Miteinander gestaltet werden können.

Erste Landesbeamtin Marlene Bolz, HDH, stimmt den von Dr. Bläse genannten Herausforderungen zu und betont, wie wichtig es ist, die Menschen mitzunehmen. Im Bereich der Digitalisierung und mit KI sieht sie eine große Chance für die Zukunft, auch für die Mobilität. Sie hofft, dass wir beim 100jährigen Jubiläum auf eine gelungene Transformation zurückblicken können.

Franka Zanek machte in ihrer Verabschiedung deutlich, dass die großen Herausforderungen oft eine regionale Perspektive benötigen sowie eine gemeinsame Herangehensweise. Die Kooperation der wichtigen Akteure, das gemeinsame Erarbeiten von Kompromissen und die ständige Kommunikation miteinander sieht sie hier als erfolgsversprechende Faktoren. Der Regionalverband freue sich darauf, die Zukunft der Region mitzugestalten.